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Farbenfülle:

Die Bilder im Hauptschiff

Im Hauptschiff:

Die Deckengemälde

Die Deckenbemalungen des Mittelschiffs sind durch die architektonisch notwendigen Gurtbögen formal, aber auch inhaltlich getrennt. Dennoch verbindet sie ein gemeinsames Thema das Leben und Wirken Jesu. Die Reihung beginnt chronologisch im Osten des Mittelschiffs, also in unmittelbarer Nähe zum Altar mit der Verkündigung des Herrn.

Der Engel Gabriel kommt zu Maria und verkündigt die Geburt Jesu

Christoph März thematisiert das, was im Lukasevangelium 1,26-38 berichtet wird: Der Engel Gabriel kommt zu Maria und verkündigt die Geburt Jesu durch die Kraft des Heiligen Geistes. Diese Ankündigung wird zugleich als Moment der Empfängnis verstanden. Maria ist in einem reich verzierten Betstuhl auf der linken Seite dargestellt. Zur Rechten schwebt der Engel mit erhobenem Zeigefinger. Deutlich getrennt ist die irdische Bildebene Mariens von der himmlischen des Engels durch eine antike Amphore gefüllt mit weißen Lilien. Sie sind Zeichen der Reinheit und Unbeflecktheit Mariens. Eine Brücke zwischen den beiden Sphären bildet die Taube als Zeichen des Heiligen Geistes.

Im Hintergrund bildet eine steinerne Tafel mit den römischen Ziffern I-X den Verweis auf die Zehn Gebote und somit den Alten Bund des Alten Testaments, der durch die Geburt Jesu Christi erneuert wird. Der Fußboden ist, wie in den bekannten Renaissance-Gemälden gleichen Themas im Schachbrettmuster gestaltet. Der Gebetsstuhl, das Bett im Hintergrund, die Amphore, die Kollonadenreihe und nicht zuletzt die Kleidung Mariens erinnern an die Welt des Altertums. Den Hintergrund lässt März in einer Landschaft und schließlich in einem blauen Himmel auslaufen.

Die Anbetung der Könige

Das Blau des Himmels stiftet auch die Verbindung zu dem zweiten Deckengemälde: „Die Anbetung der Könige“. Eine Stuckrosette mit Blattgoldverzierung stellt die formale Trennung her. Detailreich komponiert März das Geschehen, welches im Neuen Testament selbst nur mit wenigen Worten Erwähnung findet (Mt 2). Auf der linken Seite, in orientalische Gewänder gekleidet sehen wir die Heiligen Drei Könige mit Gefolge. Auf der rechten Seite ist die hölzerne Krippe mit der Heiligen Familie: Maria sitzend mit dem Jesuskind auf dem Schoß, Josef dahinter stehend mit ausgebreiteten Armen in einer überraschten Geste. Zu ihren Füßen kniet der erste der drei Könige. Er bringt die erste Gabe, das Gold, dar und, was seine ehrfürchtige Haltung noch unterstreicht, seine Krone liegt im Vordergrund auf einem Holzstapel. Der zweite König reiht sich hinter dem Knienden ein. In tiefer Verbeugung ist er bereit die zweite Gabe, einen Topf mit Myrrhe zu überreichen. Der dritte König aufrecht stehend weist mit einem Zeigegestus auf die Heilige Familie und hält bereits ein Schiffchen mit Weihrauch in seinen Händen. Nicht fehlen darf natürlich auch der Stern von Bethlehem, der den Weitgereisten den Weg gewiesen hatte und nun hell über dem Schindeldach der Krippe strahlt.

Christoph März stattet die Szenerie mit vielen Einzelheiten aus, so wird durch die Darstellung von Säge, Beil und Holzstapel, Josef als Zimmermann ausgewiesen und stellt ihn und seine Familie als gesellschaftlich niederrangig dar, was den hierarchischen Unterschied zu den Königen noch unterstreicht. Als amüsantes Beiwerk ist rechts vom Deckel der Goldschatulle ein kleiner brauner Hund auszumachen. Dieser ist für die eigentliche Handlung ebenso unwichtig, wie der kleine Junge, der an der Seite des Esels die Heilige Familie aus dem Hintergrund anschaut. März hat sich auch eindeutig für die Interpretation der Heiligen Drei Könige entschieden und somit gegen die Darstellung der Drei Weisen aus dem Morgenland, wie es im Matthäusevangelium geschrieben steht.

Während sich das erste Deckensegment mit der Kindheit Jesu im weitesten Sinne befasst, wird im zweiten Deckensegment die Wundertätigkeit Jesu thematisiert. Dargestellt ist auf der einen Seite die Hochzeit zu Kana, auf der anderen die Auferweckung des Jünglings von Naim.

Die Hochzeit zu Kana

Um das erste Wunder Jesu auf der Hochzeit zu Kana (Joh 2,1-12) darzustellen, wählt der Eifelmaler März eine komplizierte Raumaufteilung. Gleich einer Theaterkulisse begrenzt er die Szene nach hinten durch eine Arkadenreihe mit blauen Vorhängen, die nur noch das dahinterliegende Blau des Himmels zeigten. Bei der Abgrenzung nach vorne wird erneut eine Bühnenhaftigkeit vorgestellt, indem er den Vordergrund auf ein niedrigeres Niveau absenkt. Das Hauptgeschehen, die Wandlung des Wassers in Wein wird von zwei einfachen Szenen eingerahmt. Im Vordergrund ist eine Magd gezeigt, die eine Hand in die Hüften gestemmt hält und in der anderen einen Krug trägt. Umgeben ist sie von Küchenutensilien wie Fässern und Krügen. Im Hintergrund, vor der Arkadenreihe ist eine Tafel zu sehen, an der die Festgesellschaft von Dienern mit Speisen und Getränken versorgt wird. Hier scheint noch niemand das Zu-Neige-Gehen des Weines bemerkt zu haben. Nur hinter den Kulissen, hier im Vordergrund dargestellt, herrscht bereits Unruhe beim Gesinde. Ein Diener füllt sechs Amphoren mit Wasser und die Magd scheint Wassernachschub nach oben zu bringen. Rechts neben den Tongefäßen stehen Maria und Jesus. Maria erhebt beruhigend die linke Hand. Jesus weist mit seinem Zeigefinger auf die Krüge. März malt den Moment kurz vor der Wandlung des Wassers in Wein.

Die Auferweckung des Jünglings von Nain

Das benachbarte Gemälde zeigt eine weitere Wundertätigkeit Jesu, die Auferweckung des Jünglings von Nain. März hält sich in seiner Umsetzung genau an den Bibeltext (Lk 7,11-17): Jesus gelangt mit seinen Jüngern und Anhängern zur Stadt Nain. Hier werden sie Zeugen eines Trauermarsches. Ein junger Mann wird auf einer Totenbahre, gefolgt von seiner trauernden Mutter und einer Vielzahl von Bürgern, zum Stadttor hinaus getragen. Der Eifelmaler zeigt nun genau diesen Moment, in dem der Jüngling der Aufforderung Jesu gehorcht und seinen Oberkörper aufrichtet. Jesus hat den Zeigefinger der rechten Hand erhoben. Mit der linken scheint er den Trauerzug aufzuhalten.

Etwas wunderlich erscheint uns bei diesem Gemälde die Person, die dem Trauerzug anführt. An erster Stelle geht ein junger Mann, der in seinem Obergewand doch sehr an einen Ministranten erinnert. Irritierend ist auch die Fahne, die er in Händen hält. Die beiden Stäbe bilden sehr auffällig das Kreuzsymbol. Vielleicht ein Hinweis auf den Kreuzestod Jesu und dessen Auferstehung?

Der Sturm auf dem See

Im Anschluss an die Hochzeit von Kana folgt eine zweite Wundererzählung: Der Sturm auf dem See (Mk 4,35-41) - auf der linken Seite des Hauptschiffs. Während schwere graue Wolken Unheil über die Schiffe und ihre Besatzung bringen, schläft Jesus ruhig im hinteren Teil seines Bootes. Christoph März zeigt den Kampf seiner Jünger gegen die Auswirkungen des Sturms. Sie versuchen das Segel einzuholen, aber es ist schon in Fetzen zerrissen. Auch der Mast, an den sich Petrus klammert, bricht durch. Neben den Schiffsteilen, die auf der Oberfläche des Wassers schwimmen, droht weiteres Ungemach durch einen Raubfisch. Bei all dem bleibt Jesus ruhig liegen und muss von seinen Jüngern aufgeweckt werden. Er beruhigt die Wellen und den Wind und der Sturm legt sich.

Der Petri-Felsen

Auch auf dem rechts sich anschließenden Bild erblickt man die Wellen des Meeres. Sie umspülen den Petri-Felsen, auf dem - Sinnbild für die Kirche als Gemeinschaft der Gläubigen - der Petersdom in Rom dargestellt ist. Im Beisein aller Apostel übergibt Jesus an Petrus die Schlüsselgewalt und gründet damit auf Petrus und seinen Nachfolgern, den Päpsten, die Katholische Kirche (Mt 16,18f). Auf die Bevorzugung des Petrus reagieren die Apostel je nach Charakter ganz verschieden. Sein Bruder Andreas direkt hinter ihm ist in tiefe Betrachtung versunken. Johannes hebt die Hände im Gebet zum Himmel. In tiefem Grübeln zeigt sich, links sitzend, Thomas. Ihm gegenüber horcht Judas neugierig auf, wohl in dem Wissen, dass Petrus ein einträglicher Posten übertragen wurde. Alle anderen besprechen die neue Situation.

Christoph März lässt sie durch ihre Handbewegungen miteinander in Verbindung treten.

Die Bekehrung des Paulus

Im Anschluss an die Sturmszene folgt, aus der Zeit nach dem Tode Jesu, die Bekehrung des Paulus (Apg 9,1-22).

In der Ferne links kann man Damaskus erkennen. Auf dem Weg dorthin befindet sich der Jude Saulus. Mit seinen Begleitern will er die Christen, die sich dort heimlich treffen, verhaften und nach Jerusalem bringen lassen. Plötzlich wird er von einem himmlischen Licht geblendet. Zu Boden gestürzt hört Saulus die Stimme Christi: "Saulus, Saulus, warum verfolgst du mich?" Er antwortet: "Herr, wer bist du?" Dieser spricht: "Ich bin Jesus, den du verfolgst."

Der Malerpastor März stellt die Szene mit sich aufbäumenden und flüchtenden Pferden und einem verschreckten Hund dar. Ein Soldat hilft dem blinden Saulus wieder auf die Beine. Die Männer führen ihn nach Damaskus, wo er von einem Jünger wieder geheilt wird. Nach diesem Erlebnis ließ sich Paulus taufen und wurde zu einem glühenden Missionar der Christen.

Die Offenbarung des Johannes

Rechts daneben finden wir eine Szene aus der Offenbarung des Johannes (Apg 6,2-8).

In einer Vision wird Johannes mitgeteilt, dass weder ein Mensch noch ein Engel, sondern nur ein Lamm (Titel für Christus) für würdig erachtet wird, das mit sieben Siegeln verschlossene Buch, der Buchrolle Gottes, zu öffnen. Beim Öffnen der ersten vier Siegel erscheinen jeweils Reiter, die vier apokalyptischen Reiter. Sie stehen als Boten des nahen Weltuntergangs. Der erste Reiter auf dem weißen Ross trägt eine Krone und hält einen Bogen in der Hand. Er steht für Jesus mit der Siegerkrone. Auf dem zweiten, einem feuerroten, Pferd schwingt der Reiter ein großes Schwert. Dieser Reiter symbolisiert den Krieg, dem die Juden im Laufe ihrer Geschichte oft ausgesetzt waren. Bei der Öffnung des dritten Siegels erscheint ein schwarzes Pferd, dessen Reiter eine Waage in den Händen hält. Laut Bibel spricht dazu eine Stimme: "Ein Maß Weizen für einen Dinar und drei Maß Gerste für einen Dinar." Der abgemagerte, schlecht gekleidete Reiter ist ein Zeichen für den Hunger, den die Bewohner Jerusalems bei der Belagerung durch die Römer ertragen mussten. Auf dem letzten Pferd reitet der Tod selbst. Er steht für die große Sterblichkeitsrate mit der Jerusalem zur damaligen Zeit zu kämpfen hatte. 

Im Hauptschiff:

Die Wandgemälde

Die acht Wandgemälde im Mittelschiff erläutern die Seligpreisungen Jesu (Matthäus 5,3-10) an Beispielen aus dem Leben von Heiligen, die diese Forderungen vorbildlich erfüllt haben.

Der Hl. Martin von Tours

Das Bild zeigt eine karge, kalte Schneelandschaft. Zwei Mütter mit ihren warmgekleideten Kindern beobachten, das Tun eines römischen Soldaten. Eine der Frauen zeigt mit der linken Hand auf das Geschehen. Am rechten Bildrand sind noch Teile eines römischen Heeres auszumachen, die im Begriff sind ein steinernes Tor zu passieren. Im Mittelpunkt der Szene steht der Hauptmann des Heeres mit erhobenem Schwert. Vor ihm ein auf Krücken gestützter, einbeiniger Bettler, nur in Lumpen gehüllt.

Dargestellt ist die bekannteste Legende aus dem Leben des Hl. Martin. Christoph März zeigt den Moment, in dem der Hl. Martin seinen Mantel mit dem Schwert durchtrennt, um dem Bettler eine Hälfte zu schenken.

Martin von Tours wurde 316 geboren und schlug in jungen Jahren auf Geheiß seines Vaters, wenn auch widerwillig, die Militärlaufbahn ein. Laut der Legende Aurea erscheint dem Hl. Martin in der Nacht nach der Teilung des Mantels, Christus mit dem roten Mantelteil, den er dem Bettler gab, basierend auf dem Bibelzitat aus Mt 25,35-40: „Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich bekleidet...“ Auf Grund dieses Ereignisses ließ sich, der bis dahin ungläubige Martin, taufen. Erst 356 ist es ihm endlich gelungen den Heerdienst zu verlassen. Als Einsiedler lebte er auf der Insel Gallinaria . Er errichtete das erste Kloster des Abendlandes in Ligugé , das Kloster Marmoutier. Martin verkörperte als asketischer Mönch, das spätantike Idealbild eines Bischofs und Priesters. 372 empfing er die Bischofsweihe und am 8. November 397 starb Martin von Tours und wurde am 11. November unter großer Anteilnahme des Volkes beigesetzt.

Erstaunlicherweise sieht man am unteren Bildrand auf einem Stein die Inschrift: Hl. Martinus +400.

Hl. Petrus Canisius

Im Bild gegenüber sehen wir mittig eine kleine Schulklasse; dahinter an der Wand ein Kreuz, eingerahmt von den Tafeln der Zehn Gebote. Das Gemälde wird durch die Blumen auf den Fensterbänken etwas aufgelockert. Eine Tafel auf der rechten Bildseite mit dem Spruch in altdeutscher Schrift: „Mit Gott fang an, mit Gott hör auf, das ist der schönste Lebenslauf“ zeigt uns, dass gerade Religion unterrichtet wird. Der Lehrer wird durch einen Nimbus, den Heiligenschein, als Heiliger gekennzeichnet und als Petrus Canisius erkannt. Er versucht den Kindern, in der rechten Hand ein Buch haltend, diesen Spruch nahe zu bringen. Die Kinder sind teils interessiert, manche wirken aber auch abwesend. Ein Junge bückt sich gerade nach seinem Hampelmann, was dem Bild noch heute eine Aktualität verleiht. Zur Linken ist ein Schrank, auf dem ein Globus steht, zu sehen. Durch den Zirkel, der an der Seite des Schrankes hängt, wird deutlich, dass in dieser Schule auch andere Fächer unterrichtet werden. Am linken unteren Bildrand auf dem Boden steht ein Schulranzen und darüber sieht man die Initialen des abgebildeten Heiligen.

Durch diese Art der Darstellung von Lehrer und Schüler wird sichtbar, dass der Malerpastor März auf der einen Seite religiöse Anforderungen an die Menschen stellte, aber durchaus auch den menschlichen Schwächen mit Humor und Toleranz begegnete. Petrus Canisius wurde 1521 in Nimwegen in den Niederlanden als Sohn eines Bürgermeisters geboren. Nimwegen gehörte damals zur Diözese Köln. Petrus Canisius studierte Jura und Theologie und trat nach wenigen Jahren als Gelehrter in den zuvor gegründeten Jesuitenorden ein. Das Bischofsamt lehnte er ab, aber die Ernennung zum Administrator der Diözese Wien nahm er an. Er wurde auf Grund seiner Frömmigkeit und Gelehrsamkeit hoch geschätzt. Petrus Canisius unterrichtete in viele Schulen und Hochschulen, die teils sogar von ihm gegründet wurden. Als Autor machte er sich einen Namen, insbesondere durch den von ihm im Jahre 1555 verfassten Katechismus. Canisius gründete das Kollegium St. Michael. Er wurde nach seinem Tode 1869 selig und 1925 von Papst Pius XI. heilig gesprochen. Canisius war ein Eiferer in seinem Glauben, aber nie fanatisch, sondern eher mild und nachsichtig, was März in diesem Bild gut zum Ausdruck bringt.

Hl. Franz Xaver

Auf der, vom Altar aus gesehen, linken Seite ist Franz Xaver zu erkennen, der mit zwei jungen Geistlichen zu einer Seereise aufbricht.

Francisco Javier de Jassu y Azpilcueta wurde auf Schloss Xavier bei Pamplona in Spanien am 7. April 1506 geboren. Mit 18 Jahren kam er an die Universität in Paris und vollendete dort seine philosophischen Studien. Hier lernte er auch Ignatius von Loyola kennen. Er half Ignatius bei der Erstellung der Ordensregeln und gehörte dann 1534 zu den Gründungsvätern des Jesuitenordens. 1537 empfing er in Venedig die Priesterweihe. 1539 bat König Johann III. von Portugal Papst Paul III. um Missionare für das 1498 vom Portugiesen Vasco da Gama entdeckte Indien. Franz Xaver wurde ausgewählt, vom Heiligen Vater zum apostolischen Nuntius ernannt und mit ausgedehnten Vollmachten versehen. 1541 begab er sich auf die 13 Monate dauernde Reise nach Goa, wo er seine Missionstätigkeit begann.

Auf dem Gemälde ist der Abschied von Ignatius dargestellt. Die Fahnen zeigen das Programm der Reise: Mit Jesus, für Jesus. Während seiner erfolgreichen Missionararbeit in Indien, er taufte in einem Monat zehntausend Makaufischer, erhielt Franz Xaver 1557 die Nachricht von der Entdeckung Japans. Er erlernte die Sprache und machte sich nach zwei Jahren auf den Weg, um auch dort die Menschen zu missionieren.

Nach insgesamt zehneinhalbjähriger Tätigkeit als Missionar starb Franz Xaver, unterwegs nach China, am 3. Dezember 1552 auf der kleinen Insel Sancian. Sein Leichnam wurde nach Goa überführt und dort 1554 in der Kirche des Kollegiums zum Hl. Paulus beigesetzt. 1610 selig- und 1622 heilig gesprochen, wurde Franz Xaver vom Papst 1748 zum Patron Indiens und des ganzen Fernen Ostens und 1927 zum Patron aller Katholischen Missionen auf dem Erdkreis ernannt. Franz Xaver steht für die Seligpreisung: "Selig, die reinen Herzens sind ..."

Hl. Monika und Hl. Augustinus

Gegenüber sind zwei Personen dargestellt, die als Mutter und Sohn zu den Heiligen der Katholischen Kirche zählen: Monika und Augustinus ("Selig, die Trauernden ...").

Monika lebte in Nordafrika und war von Hause aus Christin. Sie unterrichtete ihre drei Söhne in diesem Glauben, musste jedoch erleben, wie sich ihr Sohn Augustinus vom Glauben entfernte und 370 nach Karthago und später über Rom nach Mailand flüchtete.

Augustinus war Professor für Rhetorik und gelangte in Mailand unter den Einfluss von Bischof Ambrosius. Seine ihm nachgereiste Mutter, der er sehr nahe stand, konnte ihn zusammen mit Ambrosius wieder vom christlichen Glauben überzeugen und so ließ sich Augustinus in der Osternacht 387 taufen. Ein halbes Jahr nach der Taufe machten sich beide auf die Heimreise nach Afrika.

Diese Szene wird von Christoph März in dem Wandgemälde dargestellt. Im Hafen von Ostia sitzen beide zusammen auf einer Kiste (Aufschrift: Afrika) um einzuschiffen. Monika gelangte aber nie auf das Schiff, denn sie starb in Ostia an einem Fieber. Augustinus kehrte allein zurück und wurde später Bischof. Er verfasste die Regeln für ein Frauenkloster seiner Stadt, die im Laufe der Jahrhunderte zu den Regeln des Augustinerordens wurden. Er gilt bis heute als einer der bedeutendsten Kirchenlehrer und Philosophen. Er verfasste zahlreiche theologische Schriften und seine „Confessiones“ (Bekenntnisse) zählen zu den bekanntesten autobiographischen Texten. Monikas Gebeine liegen in einer Kirche (Sant Agostino) in Rom, Augustinus (+430) fand seine letzte Ruhestätte in Pavia.

Hl. Elisabeth von Thüringen

Das dritte Bild auf der rechten Seite unter den Fenstern (vom Altar aus gesehen) zeigt Elisabeth von Thüringen, eine sehr bekannte und bis heute verehrte Heilige. Sie wurde am 7. Juli 1207 als ungarische Königstochter geboren und sollte später den ältesten Sohn des Landgrafen von Thüringen heiraten. Wie es damals üblich war, wurde sie mit 4 Jahren nach Thüringen gebracht und lebte in der Familie ihres künftigen Ehemannes. 1221 heiratete sie Ludwig, der nach dem Tod seines Vaters und des ältesten Bruders Landgraf geworden war. Die Ehe war nach dem Bericht von Zeitzeugen sehr glücklich, das Ehepaar lebte auf der Wartburg bei Eisenach und hatte drei Kinder. Elisabeth soll lebhaft, willensstark und von ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn gewesen sein, außerdem sehr religiös, bescheiden in ihrer Lebensführung und sozial engagiert. Anders als in manchen Heiligenlegenden dargestellt, unterstützte ihr Ehemann sie in ihrer Hilfe für Bedürftige und Kranke. Leider starb Ludwig schon im Jahr 1227 in Italien an einer Seuche, als er zu einem Kreuzzug aufgebrochen war. Ohne den Schutz des Ehemannes war Elisabeth wegen ihres provozierend einfachen Lebensstils der Missgunst ihrer Umgebung ausgesetzt. Man verweigerte ihr das von Ludwig zugesicherte Witwengut. Schließlich musste sie die Wartburg mit ihren Kindern verlassen.

Diese Situation ist auf dem Bild in unserer Kirche dargestellt. Elisabeth ist mit ihren drei Kindern zu sehen, ein kleiner Hund begleitet sie. Im Hintergrund erkennt man die Wartburg und zwei Männer, die Elisabeth verfolgen. Auf Betreiben ihres geistlichen Beraters erhielt Elisabeth schließlich eine finanzielle Entschädigung, von der sie 1228 in Marburg ein Hospital erbauen ließ. Bis zu ihrem Lebensende am 17. November1231 arbeitete sie dort in der Pflege der Kranken. Schon vier Jahre später wurde Elisabeth heilig gesprochen. Ihr Namenstag wird am 19. November, dem Tag ihrer Beerdigung, gefeiert. Ihre Person symbolisiert "Selig sind die Sanftmütigen ...".

Hl. Klemens

Auf der gegenüber liegenden Wand ist der Hl. Klemens (auch Clemens) Maria Hofbauer dargestellt. Er wurde von Pfarrer März als Beispiel für "Selig sind die Friedfertigen ..." gewählt.

Obwohl er anscheinend einen impulsiven Charakter hatte, schaffte er es immer wieder, schwierige Lebensbedingungen anzunehmen und neue Wege zu gehen. Er wurde am 26. Dezember 1751 in einfachen Verhältnissen im heutigen Tschechien geboren und erhielt von seinen Eltern den Namen Johannes. Da das Geld für ein Theologiestudium nicht reichte, wurde er zunächst Bäcker und arbeitete in Wien. Auf seinen zahlreichen Wallfahrten nach Rom kam er in Kontakt mit dem späteren Papst Pius VII. und nahm den Namen Klemens an. Mit Hilfe von Wohltätern konnte er dann doch Theologie studieren, trat in Italien in den Orden der Redemptoristen ein und wurde 1785 zum Priester geweiht. Nachdem er zunächst in Österreich tätig war, wurde er 1787 nach Warschau geschickt und gründete dort verschiedene Schulen, insbesondere für bedürftige Kinder. Im Jahre 1808 wurde die Ordensgemeinschaft von den Soldaten Napoleons aus Warschau vertrieben.

Diese Szene ist im Wandbild festgehalten. Mit Waffen geben die Offiziere ihrem Auftrag nachdrückliche Bekräftigung. Die Patres leisten keinen Widerstand, sie packen ihre Koffer. Anschließend war Pater Hofbauer dann 12 Jahre lang als Priester in Wien tätig und fand dort mit seinen Predigten großen Anklang, musste sich aber auch mit Gegnern auseinandersetzen. Am 15. März 1820 starb Klemens. Nach seiner Heiligsprechung wurde er zum Stadtpatron von Wien ernannt.